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2020 schon drei TV Cops im Polizei-Himmel - Baut sich Gott eine "Himminal-Polizei"?

Die Himminalpolizei - Collage von Hansa Ideal Entertinment
Drei TV Cops im Polizei-Himmel: (von links) Christoph Quest, Jan Fedder und Joseph Hannesschläger

Es klingt wie ein schlechter Scherz - schon in den ersten drei Wochen des neuen Jahres müssen wir uns von drei TV Cops verabschieden. Allesamt beliebte TV und Filmdarsteller, die gleichwohl Theater-, wie auch TV-Zuschauern viele schöne und spannende Stunden bereitet haben.

Unser Triple-Portrait widmet sich in einem Nachruf den beliebten Krimi-Darstellern.


Viele verließen uns schon 2019


Auch das Jahr 2019 schien wieder ein extremes Jahr der Prominententode zu sein.

 

Neben internationalen Film-Stars wie Doris Day (Que Sera, Sera), Peter Fonda (Easy Rider), Robert Forster (Breaking Bad), Peter Mayhew (Star Wars), Rip Torn (Men in Black), Luke Perry (Beverly Hills 90210), Jan-Michael Vincent (Airwolf) und Albert Finney (Erin Brokovich) hatte uns zuletzt auch das viel zu frühe Ableben des Serien-Darstellers Cameron Boyce (Jessie & Disneys Descendents) tief erschüttert.

 

Deutsche TV Zuschauer und Krimi Fans trauern nun jedoch auch immer mehr um Ihre geliebten Kommissare und deren Helfer, die zuletzt in einer schier unbändigen Geschwindigkeit dezimiert wurden.

 

Was denkt Gott sich nur dabei, mag der eine oder andere dabei hadern.

Vielleicht ist im Himmel ja die Hölle los und man braucht die Gesetzeshüter dort oben dringender als hier...

 

Lassen sie uns ein letztes Mal Revue passieren, wer uns verlassen musste und was uns so an Ihnen gefallen hat:


Christoph Quest - SK Kölsch


Bereits im Jahr 2019 hatten uns andere TV Kommissare und Polizisten verlassen.

 

Z.B. Wolfgang Winkler, der als Kommissar Herbert Schneider an der Seite von Jaeckie Schwarz (Kommissar Herbert Schmücke) zahlreiche Fälle in der Serie "Polizeiruf 110" (Halle/Saale) zusammen mit den Zuschauern gelöste hatte.

 

Am 20. Januar kommt es dann zu einer Art "Double-Feature" der morbiden Sorte:

 

Zuerst erfahren wir vom Ableben des "SK Kölsch Kriminaloberrats" Heinrich Haupt (gespielt von Christoph Quest).

 

Und dann folgt noch am selben Tag die Bestätigung über das unvermeidliche Dahinscheiden des TV Kommissars Hofer, den Schauspieler Joseph Hannesschläger so viele Jahre gemimt hatte.

 

Man könnte meinen, dass Gott sich eine "Himminal-Polizei" zusammenstellen möchte.


TV Kommisssare: Schneider und Schmücke (v.L.: Wolfgang Winklerund Jaecki Schwarz).                                                                                               Christoph Quest  † / Foto: Oper Frankfurt


Lisa Martinek - Kommissarin Clara Hertz


Lisa Martinek † als Clara Hertz (rechts) mit Charlotte Schwab (Marion Ahrens).
Lisa Martinek † und Partnerin in "Das Duo" / Foto: ZDF

Lisa Martinek in Urlaub auf Tragische Weise ums Leben gekommen,

so titelte die Presse im Sommer 2019.

 

Es war ein Schock für alle Fans.

 

Aus Pietätsgründen hatte der Anwalt der Familie zunächst keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit durchsickern lassen (wir berichteten).

 

Nach der Beerdigung kamen dann Einzelheiten ans Licht:

 

Die TV Kommissarin aus der ZDF Serie "Das Duo" hatte in ihrem Badeurlaub in Italien plötzlich einen Kreislaufkollaps erlitten und war dann sofort ins Krankemhaus gefahren worden, wo sie dann an einem Herzinfarkt völlig unerwartet und im Alter von nur 47 Jahren verstarb.

 

Sie hinterließ Ihren Ehemann sowie drei Kinder im Alter von vier, sieben und acht Jahren.


Jan Fedder - Großstadtrevier


Jan Fedder wie wir ihn geliebt haben - cool und rauh, aber auch herzlich und immer fair.
Jan Fedder † / Foto: dpa

Zum Jahreswechsel 2019/2020 erreichte uns die wohl traurigste Nachricht - der Tod von Jan Fedder.

 

Die Beerdigung des, nach sieben Jahren schwerer Krankheit dem Krebs erlegenen Schauspielers, fiel genau auf seinen Geburtstag, am 14. Januar 2020 - es wäre sein 65´ster gewesen.

 

Im Hamburger Michel, dem berühmten Hamburger Wahrzeichen wollte er beerdigt werden, denn dort war er getauft und getraut worden. Er hatte alles genau im Voraus geplant - fast schon ein Staatsbegräbnis.

 

Zuletzt war so eine große Ehre dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zuteil geworden. Die Fans säumten die Straßen, als der Sarg mit dem Rosenherz seiner Hochzeit auf der Motorhaube noch ein letztes Mal über die Reeperbahn - seinen Kiez - gefahren wurde.

 

Die vorangegangene Trauerfeier war unter anderem von Bild Online als Livestream im Internet übertragen worden.

In der Kirche saßen 2000 geladene Gäste, bestehend aus Familie, Freunden und Kollegen aus der Unterhaltungsbranche.

 

Für Fans war vor der Kirche eine große Leinwand aufgebaut worden, wo man die Feier im Public Viewing live verfolgen konnte.

Das Wetter war entsprechend schlecht. "Der Himmel weint", sagte eine Bild Reporterin, die vor der Kirche Fedder-Freund, Lotto King Karl, die eine oder andere Anekdote aus den Rippen leierte, was jedoch nicht mehr von Bedeutung war, als Ehefrau und Witwe, Marion Fedder die Kirche als letzte betrat.

 

Bevor diese die für diesen Tag letzte und wohl bewegendste Rede halten durfte, hatten der ehemalige NDR Intendant Lutz Marmor, sowie Volker Herres, Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens und Hamburgs Polizeipräsident, Ralf Martin Meyer die Gelegenheit, sich von ihrem langjährigen Kollegen zu verabschieden.


Die Hamburger Polizei nimmt Abschied von Jan Fedder und verneigt sich.
Die Hamburger Polizei nimmt Abschied von Jan Fedder und verneigt sich.

Ein Begräbnis wie für einen Staatsmann


Die Zeremonie mit viel Musik (unter anderem von Deep Purple und Jan Fedder selbst) und viel Herz gab einen tiefen Einblick in das turbulente Leben des "letzten Volksschauspielers" Jan Fedder, der auch privat immer die erste Geige spielte. Niemand konnte sich seinem Charme entziehen und keiner konnte ihm das Wasser reichen.

 

Schauspielkollege Peter Heinrich Brix (Neues aus Büttenwarder) sagte: "Ich sehe Jan als Gesamtkunstwerk. Ich denke, man sollte ihn so nehmen, wie er ist, und das ist eine ganze Menge. Ich meine, wenn man mit seiner Klatsche Geld verdienen kann, dann ist man doch weit vorne."

 

Seine erste Kinofilmrolle hatte Fedder in Wolfgang Petersens "Das Boot", als Bootsmaat "Pilgrim". Schon mit dieser Rolle schrieb er Filmgeschichte. Danach wirkte er in etwa 200 TV- und Kino-Filmen mit.

 

Von 1991 bis 2019 wirkte er in der ARD Vorabendserie "Großstadtrevier" mit und hielt die Produktion auch weiter am Laufen, als sich einige Jahre zuvor schon das Aus wegen zu wenig Einschaltquoten andeutete.

 

Mit seiner Band "Big Balls" veröffentlichte er 2 CD´s.

 

"Die Kodderschnauze vom Kiez" wurde Fedder liebevoll genannt. Und das war er auch: Immer frei raus und ohne ein Blatt vor dem Mund, nicht nur vor der Kamera.

 

Bericht: Marc Holderlien

Corpus Delicti Tours Logo

 

Und so sagt auch das Team von CORPUS DELICTI TOURS Tschüss zu unser´m Hamburger Jung, Jan Fedder.

Machs gut- wir werden dich schmerzlich vermissen.